Wie die Gründerinnen von Brajuu, Lea und Melanie, mit dem Brafitting-Algorithmus Frauen einen angenehmen Unterwäschekauf ermöglichen

Die Gründerinnen Melanie Wagenfort und Lea Matschke haben sich 2018 beim Grace Summer Camp kennen gelernt und dort ihre Idee unter U-LYB verfolgt. Aus dem eigenen Problem heraus und geschockt, dass 80% der Frauen täglich einen falschen BH tragen, haben Melanie und Lea jedes Detail aus der Unterwäschewelt studiert. Sie waren schnell überzeugt: Eine Revolution des Unterwäschekaufs ist notwendig und würde sehr vielen Frauen zu einem besseren Körpergefühl verhelfen. Seit dem Grace Summer Camp 2018 hat sich bei den beiden einiges spannendes getan. Wir wünschen viel Spaß mit dem Interview!

Warum habt ihr euch entschlossen, am Grace Summer Camp teilzunehmen und was war im Camp eure einflussreichste Erfahrung?

Melanie: Der Wunsch eine Innovation im Unterwäschemarkt zu starten bestand bei mir schon länger. Aber ich habe gemerkt, dass ich nicht das richtige Netzwerk hatte und mir auch ein Co-Founder gefehlt hat, daher kam das Grace Summer Camp wie gerufen und war definitiv der Startschuss, um richtig loszulegen. Mit Grace wird aus einer losen Idee ein Team mit Plan und Zugang zu einem großartigen Netzwerk.

Lea: Das Thema Gründung begleitet mich schon lange und mir ist es wichtig, die Digitalisierung und Wirtschaft mit der Umsetzung von Ideen voran zu treiben. Das Grace Summer Camp hat mich in diesem Wunsch bestärkt. Vor allem der unglaubliche gegenseitige Support unter uns Gründerinnen und dem Grace-Team war sehr inspirierend und hat mir Mut gemacht, an dem Plan festzuhalten und einfach los zu legen. 

Wie entstand die Idee zu Brajuu und was genau verbirgt sich dahinter?

Melanie: “Für Ihre Größe haben wir sowas nicht!” Ein abfälliger Kommentar einer Verkäuferin im Einzelhandel kann das Selbstwertgefühl in den Keller bringen. Ich hatte immer große Probleme passende und schöne Wäsche zu finden, so habe ich meine Frustration in Motivation umgewandelt. Als wir uns beim Grace Summer Camp 2018 kennen gelernt haben, hat Lea sich in der Vision wieder gefunden und den extremen Handlungsbedarf erkannt. Mit Brajuu helfen wir Frauen online den passenden BH für ihre Bedürfnisse zu finden. Unser Fit quiz empfiehlt Frauen dank Brafitting-Algorithmus die richtigen Produkte. Wir sind überzeugt:  #alltitsaregoodtits!

Worauf glaubt ihr, sollte man beim gründen achten und welche Herausforderungen sind euch dabei begegnet? 

Lea: Beim Gründen spielt neben einem guten Netzwerk das Team die größte Rolle. Außerdem sollte man seine Idee möglichst schnell mit einem MLP (“Minimal Lovable Product”) testen, um herauszufinden, ob ein Bedarf am Markt besteht. Eine Herausforderung mit der wir immer wieder konfrontiert sind ist es, fokussiert zu bleiben. Es kommen täglich so viele neue Aufgaben hinzu, da fällt es manchmal schwer zu priorisieren. Aktuell ist zudem die Finanzierung unserer Idee herausfordernd und spannend, vor allem im Hinblick auf die aktuelle Corona-Krise. 

Inwieweit hat sich eure Idee seit dem Grace Summer Camp weiterentwickelt, vor allem im Hinblick auf euren neusten Launch mit FitQuiz und was ist eure Vision mit Brajuu?

Melanie: Als wir uns beim Grace Summer Camp kennen gelernt haben, sind wir noch mit der Idee gestartet, maßkonfektionierte Unterwäsche anhand eines 3D-Scans herzustellen. Wir haben erfolgreich Prototypen produziert, mussten aber nach einiger Zeit feststellen, dass sich die Idee aktuell noch nicht zu 100% realisieren lässt. Wir haben aber gemerkt, dass es einen großen Bedarf an besser passender Unterwäsche gibt und sind überzeugt, dass die Themen Body Positivity und Female Empowerment mehr Aufmerksamkeit verdienen. Wir möchten Frauen dazu ermutigen, mit Freude und ohne Scham über ihren Körper zu sprechen, denn jeder Körper ist schön so wie er ist. Wir haben an der Vision festgehalten und eine neue Lösung gesucht. Das Ergebnis: unser Brajuu FitQuiz. 

Welche Ratschläge habt ihr an angehende Gründerinnen, die ihr gerne vor dieser Gründungsreise gewusst hättet?

Lea: Zwei wichtige Eigenschaften, die man zum Gründen braucht sind auf jeden Fall Ausdauer und Resilienz. Eine Gründungsreise ist lang und meist voller Höhen und Tiefen. Zudem ist die Start-Up Szene noch immer sehr männlich geprägt - sowohl auf Gründer-, als auch auf Investorenseite. Das macht es nicht unbedingt leichter sich durchzusetzen. Also: mutig sein, Fehler zulassen und sich nicht scheuen, auch mal zu pokern. Such dir außerdem andere “cheering women”, die dich unterstützen und anfeuern, wenn du einen schlechten Tag hast oder die Motivation mal verlierst. 

Lieben Dank, Lea und Melanie für das interessante Gespräch!

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Fotos: Katharina Hein