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„Eine Chance für uns alle, um ein Stück näher zusammenzurücken!“ Interview mit Farina von Selfapy

Mit Farina Schurzfeld, Co-Founder & CMO von Selfapy, haben wir über #neueRealitäten und #ZukunftsPerspektiven gesprochen. Selfapy hat aufgrund der aktuellen Situation ein kostenfreies Unterstützungsprogramm gestartet, das sich mit Themen wie Einsamkeit, Stressbewältigung oder aufrechterhalten von Tagesroutinen befasst. Farina teilt sehr persönlichen Eindrücke und Erfahrungen in unserem Blogpost.

Farina, wie fühlst du dich?

Generell fühle ich mich gut. Die aktuelle Situation bringt positive, aber auch herausfordernde Aspekte mit sich. Für mich überwiegen gerade die positiven Seiten. Eine davon ist es die eigene Entschleunigung. Normalerweise ist Berlin eine Stadt mit 100 Möglichkeiten am Tag, in der man oft das Gefühlt hat etwas zu verpassen. Durch die Einschränkungen ändert sich der Fokus. Ich verbringe mehr Zeit mit mir selbst und mit Menschen, die mir wirklich nahestehen. Dadurch, dass es nicht die alltägliche Ablenkung gibt, gehe ich aktiver auf Menschen zu, die mir wichtig sind und belebe meine Kontakte auf eine neue Art und Weise. Und auch für Dinge, die ich zwar gerne tue, aber mir nie die Zeit für nehme ist jetzt Platz. Wie z.B. kochen, malen oder sogar Marmelade kochen. Die Herausforderung auf der anderen Seite ist für mich die Abgrenzung von Arbeit und Privatleben. Die Home-Office Situation hat bei mir dazu geführt, dass ich rund um die Uhr gearbeitet habe, auch am Wochenende, weil alles ineinander fließt. Schnell habe ich gemerkt, dass ich mehr Raum und Struktur brauche und ich das beim Arbeiten zuhause nicht schaffe. Deshalb fahre ich jetzt wieder ins (leere) Büro.

 

Wie geht es deinem Team mit der Situation?

Mein Team hat ähnliche Herausforderungen. Wir haben einen täglichen Austausch per Video, dafür haben wir aber die Regel etabliert, unsere Termine auf maximal eine Stunde zu begrenzen. Wir wollen uns regelmäßig sehen, um die persönliche Beziehung und den Austausch nicht zu verlieren. Teilweise hatte ich Tage, an denen ich 7 Stunden in Videokonferenzen verbracht habe. Das ist einfach nicht machbar, danach war ich so leer und energielos. Auch im Team haben wir gemerkt, dass Video-Meetings viel anstrengender sind als Termine gemeinsam im Büro. Eine Erklärung dafür hat mir meine Beraterin gegeben: Das Hirn versucht die Sinne, die man über Video nicht wahrnehmen kann, zu imitieren und sich in den Raum des anderen hineinzuversetzen, und ist damit überfordert.  Wichtiger Tipp: Das eigene Video unsichtbar machen. Denn man sonst man sich fokussiert sich auf das eigene Bild und prüft nebenbei immer noch welche Mimik und Gestik man selbst hat. 

 

Wie betrifft die aktuelle Situation dein Unternehmen Selfapy?

Generell sehen wir, dass die Nachfrage nach psychischer Unterstützung höher ist in dieser Situation. Es zeigt sich ganz klar, wie wichtig digitale Alternativen zur klassischen Therapie sind. Gleichzeitig gibt es auch einige Unsicherheitsfaktoren wie z.B. politische Themen, die uns bei Selfapy betreffen. Das Digitale Versorgungsgesetz wurde dieses Jahr erlassen. Aber was ist passiert jetzt mit der geplanten Umsetzung? Wird sie verschoben oder kommt alles wie geplant? Das ist für uns sehr wichtig aber die Zeichen sehen zunächst positiv aus. Finanziell sind wir relativ gut abgesichert da wir im Januar erst unsere letzte Fundingrunde erfolgreich geschlossen haben. 

 

Womit kannst du Unterstützung anbieten?

Mit Selfapy haben wir ein kostenfreies Unterstützungsprogramm gestartet für Menschen, die durch die Situation stark belastet sind. Dieses Programm befasst sich mit Themen wie Einsamkeit, Stressbewältigung, aufrechterhalten von Tagesroutinen und dem Umgang mit negativen Gefühlen. Ein Großteil der Menschen spürt gerade eine große Belastung. Ich zähle mich auch dazu und nehme die Situation als belastend wahr. Aber man muss unterscheiden zwischen Menschen, die unter der jetzigen Situation leiden und Menschen die schon vorher psychischer Belastung ausgesetzt waren. Vor allem für psychisch Kranke Patienten ist das jetzt eine absolute Ausnahmesituation. Sie können ihre Therapeuten nicht sehen, müssen zuhause bleiben, Sport und Kontakt zu wichtigen Menschen ist nicht möglich, obwohl genau das wichtig für sie und die therapeutische Begleitung ist. 

Auf meiner persönlichen Ebene möchte ich dazu ermutigen, die Situation als Opportunität für sich selbst zu erkennen und positiv zu sehen und zu nutzen.

 

Welche Erfahrung hat dich in den letzten 3 Wochen stark berührt?

Eine private Situation hat mich sehr bewegt. Zu Beginn des Lockdowns hatte ich eigentlich 4 Tage Snowboarden geplant, das ist natürlich ausgefallen. Stattdessen bin ich zur Bootsschule gefahren, bei der ich meinen Bootsführerschein mache. Dort konnte ich mich nützlich machen und Segelboote streichen, um sie startklar für die Saison zu machen. Es war ein sonniger Tag und die Sonne ging langsam unter. Mit meinem Bootsteil beschäftigt, hielt ich einen Moment inne, sah wie sich die Sonne in der frisch gestrichenen Farbe spiegelte und war in diesem Moment einfach dankbar. Dankbar dafür, sich über kleine Dinge freuen zu können, handwerklich aktiv sein zu können und vor allem dankbar gesund zu sein. Meine wichtigste Erkenntnis: Wie schön es ist frei zu sein – was wir immer als selbstverständlich sehen. Ich werde mir dieser Privilegien sehr bewusst und bin sehr dankbar über diese Erkenntnisse.

 

Wie ist deine Perspektive auf Veränderungen in der Zukunft?

Ich kann mir vorstellen, dass diese Situation unser Bewusstsein in dem Sinne verändert, dass wir klarer darüber werden, was Freiheit wirklich bedeutet. Welche Privilegien wir, insbesondere in der westlichen Welt, haben. Wir sind alle gleich, jede*r ist im Lockdown, die Freiheit von uns allen ist eingeschränkt und wir sind von der gleichen Angst betroffen. Es ist eine Chance für die Gesellschaft wieder näher zusammen zu rücken. Menschen schauen sich plötzlich auf der Straße wieder an, statt aneinander vorbei zu hasten, man lächelt sich an und nimmt sich gegenseitig wahr. Auch wenn man physischen Abstand halten muss.

Die zweite Facette, ist die Konfrontation mit eigenen Gedanken, Ängsten und Bedürfnissen. Langfristig kann dieser Erkenntnisgewinn helfen, uns neu zu orientieren. Im Alltag laufen viele Menschen vor ihren Gendanken weg und lenken sich davon ab, weil sie zu unangenehm sind. Jetzt haben wir die Gelegenheit eine größere Selbstakzeptanz aufzubauen und zufriedener in die Zukunft zu gehen.

  

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